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2. Jakobustag mit Pilgerwanderung von Hechingen nach Jungingen am 29. Juli!

Französischer Kanon zu Beginn „Bruder Jakob“

Mit über 30 Pilgern war die Hohenzollerische Jakobusgesellschaft auf dem Weg von Hechingen nach Jungingen, mit Schweigen

„Es war einfach nur schön“, sprach eine Mitpilgerin aus vollem Herzen, als am vergangenen Sonntag über 30 Teilnehmer sich auf den Weg von Hechingen nach Jungingen machten. Wohl selten sah man so viele Pilger beisammen vom Stuttgarter Raum bis in die Gegend um den Hohenzollern, die gemeinsam das spirituelle Erlebnis in den Mittelpunkt stellten. Abschluss war an der Junginger Jakobuspilgerskulptur. Gleich zu Beginn beim Sonntagsgottesdienst in der Hechinger St. Jakobuskirche hörte man vom befähigten Organisten und Vorsänger Mario Peters an der Orgel den bekannten französischen Kanon „Bruder Jakob“ fein gespielt: „… hörst du nicht die Glocken? Ding, dang, dong“! Das war eine beglückende Begegnung an diesem Sonntagmorgen, der mit regenverhangenen Wolken um die Burg Hohenzollern zunächst begann. Kaplan Rümmele, der eben erst von einer Jugendfreizeit zurück war, wie er andeutete, eröffnete die Feier mit dem besonderen Gruß an die Pilger. In seiner Predigt ging er unter anderem auf das Evangelium nach Johannes ein. Aus vielen Kehlen erklang das Hechinger Patronatslied „St. Jakobus“. Mit einem Pilgersegen endete die beeindruckende Feier.

Schon vor dem Kirchenportal orientierten sich die Pilger an den Hinweisschildern hinunter nach St. Luzen, wohin ein Stationsweg als stiller Mahner zur kurzen Einkehr führte. Hannes Reis verlas im Vorhof der kleinen Kirche einen meditativen Text „An der Schwelle einer Kirche“, die erstaunten Pilger sahen im Innern eine reiche Ausstattung an Barock und als man die Kirche wieder verließ, sah man den Spruch unter der Uhr im Chor: „Omnia laeta precare“ – „Lasst uns um ein gnädiges Geschick beten.“ Das waren Zeugnisse tiefer Frömmigkeit, wie die Pilger anklingen ließen.
Hinaus ging es auf dem Weg an der Bahnlinie entlang in Richtung Schlatt. Schon von weitem tat sich den Pilgern die Naturschönheit des Killertales auf. Dann hieß es Schweigen: „Geh, seit deiner Geburt bist du auf dem Weg, geh, eine Begegnung wartet auf dich. Mit wem? Vielleicht mit dir selbst“, waren meditative Gedanken, die einen bewegten. Als man die stolze Gemeinde Jungingen dann erreichte, waren die Pilger angetan von der schmucken Struktur mit ihren Medizinbetrieben oder der Leuchtenfabrik, die zahlreichen Mitarbeitern den Broterwerb sichern. In der Ortsmitte der Killertalgemeinde prangten in all ihrer bronzenen Pracht eine Hausiererin, ein Feinmechaniker und ein Bauer in der Mitte eines Wassserbrunnens, die die bewegte geschichtliche Entwicklung Jungingens symbolisierten. Der Jakobspilger vor dem Halbrund eines Torbogens war bald zu erkennen, ein Pilger in steter Bewegung, er hatte keine Eile, aber sein Ziel vor Augen, war das Erkennungsmerkmal am Aufgang zur Silvesterkirche. Hier wurde zum Abschluss einer beglückenden und beeindruckenden Pilgerwanderung der Pilgersegen gebetet: „Segne, du Jakobus…“.
Der Abschluss war mit Speis’ und Trank bei Helmut Geiselhart, dem Pächter des Cafés gleich unterhalb der Jakobusfigur, der an seinem Grillgerät hervorragendes Grillfleisch und Rote Würste bereithielt.

Die nächste Veranstaltung der Gesellschaft ist der 17. Pilgerstammtisch in der neuen Hechinger Süleymaniye-Moschee am Sonntag, 18. November, mit Führung durch die Moschee, türkischem Gastmahl im Gemeindesaal der Moschee und interreligiösem Dialog, auf die Hannes Reis noch aufmerksam machte. Auch hierzu gab es bereits erste Anmeldungen.

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