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18. Pilgerstammtisch am Samstag, den 20. April 2013 - Burg Hohenzollern

Der Berg ruft – auch im Regen

18. Pilgerstammtisch der Hohenzollerischen Jakobusgesellschaft mit Hilde Buckenmayer durch die geschichtsträchtige Burg Hohenzollern

„O, es tröpfelt ja nur noch ein bissele…“, aber die Luft roch förmlich nach Frühling und war so frisch, so könnte man den Pilgerstammtisch der Hohenzollerischen Jakobusgesellschaft umschreiben, der am vergangenen Samstagnachmittag mit Burgführerin Hilde Buckenmayer zur geschichtsträchtigen Burg Hohenzollern hinauf führte: „Der Berg ruft – auch im Regen.“

Die Teilnehmer, die mit Regenjacken ausgerüstet waren, wurden zunächst vom Vorsitzenden Hannes Reis beim Parkplatz nahe des Friedhofs Heiligkreuz begrüßt und willkommen geheißen, der besondere Gruß galt der Burgführerin, die mit den Teilnehmern die zweistündige Wanderung über die Hexenlinde zur Burg Hohenzzollern startete.

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Start im Nieselregen vom Heiligkreuz Friedhof

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Pause bei der Hexenlinde

Ein frischgebackenes, neues Mitglied der Hohenzollerischen Jakobusgesellschaft mit der Hechingerin Elisabeth Sandow nahm ebenfalls am 18. Pilgerstammtisch teil. „Die Welt gehört dem, der in ihr mit Heiterkeit nach hohen Zielen wandert, gleichsam als „Fleißbildchen“, spornte der Vorsitzende die Teilnehmer geradezu an, um den Startschuss zu geben.

Die sonst malerische Burg konnte zunächst nur im Nebel erahnt werden, aber auch der herrliche Rundblick blieb an diesem Samstag verborgen. Im Burghof wurden die Teilnehmer überrascht durch das herrliche weißblaue Blumenarrangement, das extra zu Osterfeiertagen den Besuchern Freude machten sollte.

Die Burgführerin Hilde Buckenmayer ernannte gleich zu Beginn der Führung scherzhaft Adrian Schöll zum „Erbkämmerer“, übergab ihm symbolisch die Schlüsselgewalt und man betrat gemeinsam die Stammbaumhalle, wo die schwäbische, fränkische, später die brandenburgisch-preußische Linie, wie Hilde Buckenmayer anschaulich verriet, in der Eingangshalle an den Wänden aufgemalt war.

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Burgfüherin Hilde Buckenmayer ernennt Adrian Schöll zum "Erbkämmerer": bei der Schlüsselübergabe

Sehr lebendig und anschaulich brachte die Burgführerin ihren Gästen das Innenleben der Burg mit weit reichenden Verknüpfungen näher, bezog immer wieder Kaiser Wilhelm II. ein, wobei sie in Adrian Schöll einen sehr interessierten Schüler hatte.

Es folgte der Grafensaal, der sogenannte Fest- und Speisesaal, ein kulturelles Zentrum mit den Wohltätigkeitskonzerten, wobei die vergoldeten Bronzeleuchter beeindruckten, dann waren es die Bibliothek mit den Repräsentationsräumen mit den herrlichen Eichenschränken, das Markgrafenzimmer sowie Schlaf- und Ankleideräume, wo historische Ansichten Berlins im Mittelpunkt standen.

Blauer Salon und Empfangsräume schlossen sich an. Zuletzt landeten die fröstelnden Gäste in den nicht beheizten Räumen der Burg in der Schatzkammer, wo Hilde Buckenmayer wiederum einiges von einem Einbruch 1953 erzählte, ebenfalls befinden sich neben anderen Sehenswürdigkeiten drei Schnupftabakdosen Friedrich des Großen in der Schatzkammer. Silbergirandolen, Taufpokal und weitere Gegenstände beeindruckten.

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In der Schatzkammer vor der preußischen Königskrone

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In der Schatzkammer

Danach kehrten die Teilnehmer noch zu einem Kurzbesuch in der katholischen Sankt Michaelskapelle und ebenfalls in der evangelischen Christuskapelle ein, wobei auch hier wieder Burgführerin Hilde Buckenmayer aus ihrem reichen Schatz einiges preisgab.

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Vor der Michaelskapelle

Der Rundgang durch die Burg Hohenzollern ging mit einem Dank an die Burgführerin zu Ende, ehe man sich in der Burgschenke wieder aufwärmte und das Abendessen einnahm. Auf dem kürzesten Wanderweg machten sich die Teilnehmer in den Abendstunden wieder zu den Autos mit einigen Erfahrungen reicher, und es regnete immer noch. (Text H. Bendix, Fotos H. Reis)

Die Kapellen auf dem Zoller

Drei Glaubensrichtungen sind auf der Burg vertreten. Die älteste Kapelle ist römisch-katholisch und dem Heiligen Michael geweiht. Sie gehört zur süddeutschen Linie der Hohenzollern und ihre Bausubstanz geht auf die Vorgängerburg zurück. Die evangelische Christuskapelle wurde von den preußischen Hohenzollern mit der Errichtung der heutigen Burg erbaut. An deren Rückwand gibt es einen kleinen Durchgang zu einer russisch-orthodoxen Mariengebetsnische, die für die russische Prinzessin Kira eingerichtet wurde.

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Katholische Michaelskapelle

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Evangelische Christuskapelle

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St. Michael, der Drachentöter

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Evangelische Christuskapelle - Chorgewölbe

Fotos und Text: L. Fäßler
 

Russisch-orthodoxe Gebetsnische