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Hohenzollernpilger in Konstanz

Leuchtende Gesichter zum Abschluss

Dritte und letzte Etappe auf dem Linzgauer Jakobsweg am 23.7.2016 war mit rund 40 Pilgern am Bodensee von Überlingen nach Konstanz ein Vergnügen

Jakobspilger zu sein bedeutet auch „Im Namen unseres Herrn Jesus Christus, den Pilgerstab in die Hand zu nehmen und mit den Füßen zu beten“, das geschah bei der letzten Etappe der Hohenzollerischen Jakobusgesellschaft in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Burladingen am vergangenen Samstag in mehrfacher Weise. Die Pilger waren am Ende beglückt und strahlten über eine sehr schöne Begegnung in der Rotunde des Münsters in Konstanz.

„Konstanz 2340 Kilometer nach Santiago de Compostela“ ist ein gern fotografierter Ausgangspunkt“, aber soweit wollten die Hohenzollern Pilger nicht, ihnen genügte von Überlingen eine Überfahrt mit dem Personenschiff nach Wallhausen, wo sie erstmals Bodenseeluft schnupperten, als sie über das Schwäbische Meer schipperten.

Die Luft war klar, aber schwül, dank der Regengüsse über Nacht, aber die Schnakenplage war stets präsent, als die Pilger bergaufwärts von Wallhausen entlang des Tobelbaches über die Felder und die Wälder in die Nähe von Konstanz pilgerten. Immer wieder hatte man schöne Aussichtsblicke über den nahe liegenden Bodensee bis hinüber auf die andere Bodenseeseite zum Kloster Birnau.

Über den Mainauwald, immer dem Jakobswegezeichen entlang, erreichten die Pilger das ehemalige Kloster St. Katharina, das jetzt als Ausflugsziel genutzt wird. Hier machte man eine größere Pause, ehe es zum letzten Drittel des Weges zum Geheimtipp, nämlich der Loretteokapelle in der Konstanzer Vorstadt, ging.

Sie ist seit dem Dreißigjährigen Krieg bis heute für zahllose Pilger auch ein ganz bestimmter Ort geworden, der ihnen mit beiden Füßen auf dem Boden stehend Berührung mit dem Himmel schenkt.

Hier verlas der stellvertretende Vorsitzende Hannes Reis das Vademecum „Auf dem Weg sein heißt vorwärts schreiten…“, dann richtete man den Blick wieder auf die historische Stadt und begab sich am Bodenseeufer über die Rheinbrücke zum Münster „Unserer Lieben Frau“, wo man zunächst eine Kaffeepause einlegte.

Der Münstermesner, H. Kunemann, führte dann die Jakobspilger in die Rotunde, heute bei den meisten Pilgern der Ort des Aufbruchs, mit dem Heiligen Grab. Zu sehen war Jakobus im oberen Figurenkranz mit seinen Stäben und muschelbesetzten Taschen, die er symbolisch den aufbrechenden Pilgern reicht.

Im Münster selbst sah man im Chorgestühl eine Jakobsdarstellung, erkennbar am Pilgerhut mit Muschel und muschelbesetzter Pelerine. Als Apostel hält er die Bibel in der Hand und schaut nach Westen gen Santiago de Compostela. Nach Erklärungen über das Münster endete die Führung mit einem Meditationsgedanken.

Mit dem ehrlichen Dank an die Jakobuspilger für die hervorragende Disziplin und den Respekt, den sie anderen bezeugten, wurde gemeinsam noch das Lied „Großer Gott…“ gemeinsam aus frohem und dankbarem Herzen gesungen, ehe man sich zum Ausklang des wunderschönen Pilgertages im altehrwürdigen „Brauhaus“ in der Altstadt zusammensetzte und das Abendessen sichtlich genoss.

Text: Horst Bendix; Fotos: Hannes Reis

Ausschnitt Wanderkarte - Karte groß anzeigen

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Start in Überlingen

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Überfahrt nach Wallhausen

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Wallhausen

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Unterwegs

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Blick auf den Bodensee

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Biergarten bei St. Katharina

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Loretto-Kapelle

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Offene Kapelle bei Loretto-Kapellee

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Auf dem Weg zum Münster in Konstanz

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Im Münster von Konstanz

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Der Vorsitzende Horst Bendix - Meditation und Dankesworte

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Jakobsmuschel am Münstereingang

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Abschluss im Brauhaus

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